Destruktive Kommunikationsmuster können eine Beziehung ernsthaft gefährden, wenn sie dominant werden. Das kann zum Scheitern der Beziehung führen.
Dazu unterscheidet John Gottman, nach vielen Jahrzehnten der Forschung über gelingende Beziehungen, vier bis sechs „apokalyptische Reiter“:
Kritik: Angriff auf den Charakter oder die Persönlichkeit des Partners anstatt auf ein spezifisches Verhalten. Kritik beinhaltet oft Verallgemeinerungen (“Du bist immer…”, “Du bist nie…”).
Verachtung: Die schlimmste der vier. Sie beinhaltet abfällige Bemerkungen, Sarkasmus, Zynismus, Augenrollen, Spott und Verachtung des Partners. Verachtung signalisiert ein Gefühl der Überlegenheit und ist stark toxisch für eine Beziehung.
Defensivität: Sich selbst als unschuldiges Opfer sehen und Verantwortung für das eigene Verhalten ablehnen. Defensivität äußert sich oft in Gegenbeschuldigungen oder Ausreden.
Mauern/Rückzug: Sich emotional zurückziehen, nicht mehr auf den Partner reagieren, Gespräche abblocken und sich innerlich verschließen. Dies geschieht oft als Reaktion auf die anderen drei Reiter, insbesondere auf Verachtung.
Die folgenden zwei sind inzwischen dazugekommen:
Überwältigung: Ein Zustand emotionaler Überforderung, in dem sich ein Partner so stark von den negativen Emotionen des Konflikts überwältigt fühlt, dass er sich nicht mehr rational auseinandersetzen kann. Dies führt oft zu Mauern oder aggressiven Reaktionen.
Gescheiterte Reparaturversuche: Versuche eines Partners, einen Konflikt zu deeskalieren oder eine positive Verbindung wiederherzustellen, werden vom anderen Partner boykottiert oder ignoriert. Die Erfahrung mit erfolgreichen Versöhnungen stärken hingegen gesunde Beziehungen.
Findest du diese Muster in deiner Beziehung, ist das ein Warnsignal. Je häufiger und intensiver diese Muster auftreten, desto höher ist das Risiko für das Scheitern der Beziehung. Die gute Nachricht ist, dass Paare lernen können, diese destruktiven Muster zu erkennen und durch gesündere Kommunikationsweisen zu ersetzen.