Maskulin und feminin – diese Begriffe können viel Streit auslösen. Oft werden sie mit Rollenklischees verwechselt, d.h. mit Vorstellungen, wie Männer oder Frauen sein sollten. Sie werden positiv oder negativ bewertet. Und schließlich gibt es noch Menschen, die sich in den Begriffen gar nicht wiederfinden.
Für mich sind die Begriffe nützlich und essenziell um polare, sexuell aufgeladene Energien zwischen Menschen zu beschreiben und zu verstehen.
So, wie du ein Messer dafür verwenden kannst, eine Madonna zu schnitzen oder jemanden umzubringen, kannst du auch maskuline Eigenschaften dafür verwenden, deine Frau zu lieben und glücklich zu machen oder einen Menschen zu unterdrücken und zu töten. Sowohl maskulin als auch feminin haben dunkle Schattenseiten, auf die ich an passender Stelle eingehe.
So wie Sonnenschein und Regen, Berg und Tal, aufwärts und abwärts, kalt und heiß, sind maskulin und feminin für mich nur ein Begriffspaar, Adjektive, die helfen sollen, zwei verschiedene Arten von Energie auszudrücken.
Weiter unten im Text kannst du das Begriffspaar für dich persönlich erforschen. Wahrscheinlich gibt es einen Zusammenhang mit dem sozialen und biologischen Geschlecht. Dieser ist jedoch nur statistischer Natur und kein Naturgesetz: während vielleicht 80 % der Frauen sich eher mit femininen Energien assoziieren, gilt das für Männer und diverse Personen entsprechend. Für vielleicht 10 % ist es genau andersrum. Eine steigende Anzahl von Personen nutzt flexibel unterschiedliche sexuelle Energien. Gut so.
Ich verwende die Begriffe, weil ich keine besseren habe. Da es sprachlich für mich nicht anders geht, kann ich dich nur bitten, darüber hinweg zu sehen, wenn die Ansprache im konkreten Fall für dich nicht passt. Falls du dich als Frau zum Beispiel eher mit maskulinen Eigenschaften identifizierst, nimm einfach aus Texten über „maskulin und Mann“, was dir hilfreich erscheint.
Auch wenn du sicherlich eine Vorstellung von maskulin und feminin hast, so lass uns beide Begriffe nun genauer erforschen. Hier sind einige Eigenschaften herausgegriffen, die mit den Begriffen “feminin” und “maskulin” assoziiert werden. Lese sie dir einzeln langsam vor, pausiere und spüre nach, was sie jeweils mit dir zu tun haben. Wie der Rest der Welt diese bewertet und wie du glaubst richtig zu sein, soll dich jetzt nicht interessieren. Wenn du tiefer gehen willst, schreibe deine Assoziationen auf.
Feminin:
1. Empathisch
2. Sensibel
3. Fürsorglich
4. Intuitiv
5. Anmutig
6. Emotional
7. Kommunikativ
8. Einfühlsam
9. Verständnisvoll
10. Sanft
11. Kooperativ
12. Kreativ
13. Zärtlich
14. Romantisch
15. Hingebungsvoll
16. Empfindsam
17. Sozial
18. Geduldig
19. Harmonieorientiert
20. Anpassungsfähig
Maskulin:
1. Durchsetzungsstark
2. Unabhängig
3. Rational
4. Analytisch
5. Zielorientiert
6. Mutig
7. Entscheidungsfreudig
8. Logisch
9. Pragmatisch
10. Dominant
11. Konkurrenzorientiert
12. Selbstbewusst
13. Fokussiert
14. Körperlich stark
15. Risikobereit
16. Direkt
17. Zielstrebig
18. Unerschrocken
19. Maßgebend
20. Ehrgeizig
Jetzt sollten die beiden Begriffe etwas klarer sein. Keine Frage: Es ist eine Bereicherung, wenn du über ein großes Spektrum an Fähigkeiten verfügst – sowohl aus dem Bereich maskulin als auch feminin. Dann kannst du sie passend zur jeweiligen Situation einsetzen.
Kannst du dich von allen Ideen, Rollenerwartungen und Bildern lösen? Wenn ja, und du nun alle Gedanken loslässt und entspannt nach innen spürst: öffnet sich dein innerer Kern eher bei feminin oder bei maskulin, oder ist beides für dich gleich? Und dann stelle dir die Frage in Bezug auf einen (potentielle) Partner: Welche Energie findest du anziehender?