Bestimmte Formen der Kommunikation deuten darauf hin, dass es an liebevoller und gewaltfreier Kommunikation mangelt oder eine Krise der Beziehung droht. Manchmal rutscht uns sowas nur situativ durch. Dafür biete ich dir hier einen Quickfix an.
- Kritik und Klagen:
- Beschwerden als Schuldzuweisungen: Statt konkrete Probleme anzusprechen, werden Beschwerden zu Anklagen und Schuldzuweisungen. “Du machst immer alles falsch!”,Du denkst nur an dich selbst und ignorierst meine Bedürfnisse.”
- Generelle Verurteilungen: Der Partner wird nicht mehr für ein bestimmtes Verhalten kritisiert, sondern insgesamt verurteilt. “Du bist einfach egoistisch!”, „ Du kannst einfach nicht zuhören!“
Quickfix: „Tut mir leid, das war viel zu allgemein. Konkret hat mich gestört, dass… „
- Rechtfertigung:
- Abwehr der Kritik: Wenn der Partner Kritik äußert, wird diese abgewehrt. Anstatt zuzuhören, kontert man mit heftigen Vorwürfen. “Du bist doch genauso schlimm!”, “Du verstehst mich einfach nicht!”
- Opferrolle: Man nimmt die Rolle des unschuldigen Opfers ein “Ich kann es dir sowieso nie recht machen.” “Immer gerate ich an den falschen Partner!”
Quickfix: „Sorry, ich merke, dass ich gerade eng werde und nicht vernünftig kommunizieren kann. Ich versuche noch mal meineBedürfnisse ehrlicher zu formulieren…“
- Verachtung, Zynismus oder Spott:
- Verletzende Bemerkungen: Sarkasmus, Ironie oder abschätziger Humor verletzen den Partner. “Ach ja, du bist ja so perfekt!” ,“Deine Ideen sind lächerlich.”
- Herablassendes Verhalten: Man sieht von oben herab auf den Partner und zeigt Missachtung. “Du verstehst das sowieso nicht.”,“Du bist ein hoffnungsloser Fall.”
Quickfix: „Oh Mist, so will ich eigentlich gar nicht mit dir sprechen! Bitte mache mich darauf aufmerksam, wenn es wieder geschieht.“
- Mauern, Schweigen oder Rückzug:
- Kommunikationsblockade: Jegliche Kommunikation wird unterbunden. Man zieht sich zurück und verweigert das weitere Gespräch. “Ich will darüber nicht reden.”“Ich habe keine Lust mehr auf diese Diskussion.”
- Partner verlässt die Situation:“Ich gehe jetzt einfach.”
Quickfix: „Tut mir leid, ich brauche grade eine Stunde allein, um mich zu sortieren. Dann bin ich bereit, das weiter zu besprechen“
Achtung! Vielleicht werden derartige Sätze gar nicht ausgesprochen. Schon wenn du sie denkst und dich nicht traust, sie auszusprechen, schwingen Sie trotzdem mit. Sie zu verstecken funktioniert also nicht, weil dein Partner das spürt. Guter Anlass, dich damit zu beschäftigen, was deiner Liebe im Wege steht.
Spätestens wenn derartige Muster typisch werden, ist es an der Zeit, die Kommunikation mit deinem Partner auf eine neue Ebene zu heben. Du brauchst jede Woche mindestens ein Stunde Zeit, um ein strukturiertes Gespräch miteinander zu führen. Solange die Emotionen im Wege stehen, brauchst du Zwiegespräche, d.h. jeder von euch hat 10 Minuten die volle Aufmerksamkeit des Partners ohne Unterbrechung und ohne nonverbale Reaktionen. Zur weiteren Vertiefung empfehle ich zum Beispiel John und Julie Gottman: Acht Gespräche, die jedes Paar führen sollte.